„Mit so vielen Interessierten haben wir nicht gerechnet.“ – so der Kommentar der ANKER-Leitung Mittelfranken. Ca. 60 – 70 Personen (geschätzt wegen ständigen Kommens und Gehens) waren neugierig, wie die zur ANKER-Dependance umgebaute Flüchtlingsgemeinschaftsunterkunft in der Wertachstraße nun aussieht und was die Regierung über das ANKER-Konzept erzählt.
Mit einer Erläuterung des ANKER-Konzepts und dessen Umsetzung in der Wertachstraße startete dann auch der Tag der offenen Tür. Anschließend haben Vertreter der Regierung den in Gruppen aufgeteilten Besuchern die Zimmer für die Bewohner gezeigt sowie die Räume für medizinische Versorgung, die Sachleistungsausgabe, Verwaltungs- und Beratungsbüros. Offizielle wie Besucher haben sich sehr gefreut, dass zusätzlich zur Asylsozialbetreuung durch die Diakonie Rummelsberg auch das Sozialamt Nürnberg mit einem Büro In der Wertachstraße vertreten sein wird.
Unser Helferkreis, der in der Wertachstraße von Beginn an (Juli 2016) aktiv war, wird seine Tätigkeit unterstützt vom Integrationsdienst der Malteser (beim Tag der offenen Tür ebenfalls vor Ort), fortsetzen. In den großen und von uns mit viel Liebe und Engagement in der Vergangenheit eingerichteten Räumen können weiterhin Aktivitäten angeboten werden. Was und in welchem Umfang hier Hilfe möglich sein wird, wollen wir gemeinsam mit den Rummelsbergern und der Unterkunftsleitung mit zunehmender Bewohnerzahl herausfinden. Erst einmal freuen wir uns, dass unsere Hilfe sehr geschätzt wird und uns jede mögliche Unterstützung zugesagt wurde.
Die ersten Bewohner werden ab dem 17. Februar 2020 nach und nach einziehen. Aufgrund der gemischten Belegung mit Familien und Einzelpersonen spricht die Regierung von einer realisierbaren Belegungszahl von 200 Personen (max. Belegung genehmigt 294). Die Asylbewerber werden nach den üblichen medizinischen Eingangsuntersuchungen und der Abgabe des Asylantrages beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Zirndorf nach deren Vorgaben auf ANKER-Zentren und Gemeinschaftsunterkünfte verteilt. Die ANKER-Zentren in Bayern sind nach Ländern geordnet. Auf eine sinnvolle Belegung der Unterkünfte wird Wert gelegt (gemischt, keine verfeindeten Gruppen etc.). Die Länder, die den einzelnen ANKER-Zentren zugewiesen sind, werden zentral für Bayern verteilt. Nach heutigem Stand erwarten wir in der Wertachstraße Asylbewerber aus Syrien, Irak, Iran, Nigeria und Somalia. Die maximale Aufenthaltsdauer der Bewohner sollte bei Familien 6 Monate, bei Einzelpersonen 18 Monate nicht überschreiten, in keinem Fall jedoch länger als 24 Monate sein.
Die schulpflichtigen Kinder aus der Wertachstraße müssen nach 3 Monaten Aufenthalt in Deutschland in die Übergangsklassen der jeweiligen Sprengelschule gehen.
Da die Bewohner sich durch Verlegungen, Rückführungen oder freiwilliger Rückkehr häufig ändern, wird dies natürlich auch Einfluss auf die Abwicklung z.B. der Unterstützung beim Spracherwerb oder auf die Häufigkeit und Zusammensetzung eines Begegnungscafés haben. Auch erwarten wir, dass Kleiderspenden in Zukunft wieder öfter benötigt werden. Hier kommen wir aber mit entsprechenden Bitten zu gegebener Zeit auf unsere Eibacher/Maiacher Bevölkerung zu.
Wir Helfer wollen uns immer wieder neu dafür einsetzen, dass durch die gemeinsamen Bemühungen von Regierung, Sozialverband Diakonie Rummelsberg und Helferkreis ein friedliches und freundliches Miteinander von Stadtteil und Bewohnern der Wertachstraße und auch der Menschen innerhalb des ANKER-Zentrums gefördert wird. Angenommensein und Respektiertsein ist für alle Menschen wichtig, umso mehr für Geflüchtete, die es oft nur unter unmenschlichen Bedingungen geschafft haben, zu uns zu kommen. Wer sich vorstellen kann, in einem engagierten Team von Helfern mitzuwirken, bitte Kontakt mit uns aufnehmen:
kontakt@Helferkreis-Eibach-Maiach.de
Renate Hacker
Organisationsteam Helferkreis Eibach-Maiach