Das vergangene halbe Jahr hat das Team des Helferkreises Eibach-Maiach vor besondere Herausforderungen gestellt. Als im März innerhalb eines Wochenendes fast 200 Geflüchtete aus der Ukraine im Ankerzentrum Wertachstraße ankamen, stießen wir kurzzeitig an unsere Grenzen. Praktisch über Nacht riefen wir eine Sammelaktion für gebrauchte Kleidung und Spielsachen ins Leben. Parallel dazu wurde ein Team von ukrainisch und russisch sprechenden Ehrenamtlichen zusammengetrommelt, um die Ankommenden in ihrer Muttersprache begrüßen und unterstützen zu können. Fast täglich waren Freiwillige im Einsatz, um die traumatisierten Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen: saubere Kleidung, Spielzeug für die Kinder und Informationen über die jetzt notwendigen bürokratischen Schritte in Deutschland.
Inzwischen ist die Zahl der Schutzsuchenden aus der Ukraine zurückgegangen. Viele der Menschen sind in Gemeinschaftsunterkünfte verlegt worden, andere haben Wohnungen gefunden. Einige sind sogar in weniger umkämpfte Regionen ihrer Heimat zurückgekehrt. Aus diesem Grund werden wir gelegentlich gefragt, ob wir nicht unser deutlich zusammengeschrumpftes Kleiderlager schließen und unsere ehrenamtliche Arbeit beenden können.
Aber das ist nicht der Fall. Denn nach wie vor fliehen Menschen aus vielen Teilen der Welt vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Neben einzelnen Familien aus der Ukraine finden sich im Ankerzentrum nun wieder vermehrt Geflüchtete aus anderen Staaten. Sie kommen aus Tadschikistan und Belarus, aus dem Iran und der Türkei, aus Äthiopien, Syrien oder Kuba. Es sind Männer, Frauen und Kinder, die oft nichts mehr besitzen außer einem Handy und ihrer Kleidung. Auch sie haben eine lange und oft gefährliche Flucht hinter sich, auch sie suchen Sicherheit und Frieden.
Während sie im Ankerzentrum untergebracht sind, wird entschieden, ob ihr Asylantrag Aussicht auf Erfolg hat – oder ob sie umgehend abgeschoben und zurück in ihr Heimat- oder Herkunftsland geflogen werden. In dieser Phase des Wartens bietet der Helferkreis Unterstützung an. Wir stellen aus gesammelten Spenden passende Kleidungsstücke und nach Möglichkeit altersgemäßes Spielzeug zur Verfügung. Seit Anfang des Sommers bieten wir außerdem wöchentlich einen Spiel- und Bastelnachmittag für die geflüchteten Kinder an.
Die Arbeit des Helferkreises wird in absehbarer Zeit also nicht überflüssig werden und weitere ehrenamtliche Kräfte sind herzlich willkommen. Vor allem suchen wir derzeit Unterstützung für die Kinderangebote in der Wertachstraße. Um das Corona-Risiko gering zu halten, zählen wir hierbei vor allem auf jüngere Leute, die auch im Winter in Innenräumen mit Kindern spielen würden, sofern es die gesetzlichen Auflagen zulassen.
Darüber hinaus benötigen wir DRINGEND Männerkleidung und Schuhe (sauber und in gutem Zustand) in den Größen S, M, L und XL bzw. ab Größe 43.
Zur Übergabe nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf:
- per Mail an kontakt@helferkreis-eibach-maiach.de
- oder durch das Hinterlassen einer Nachricht auf unserem Anrufbeantworter unter 0911 – 92 91 91 46
Vielen Dank.
Anke Evers